Unsere Safraniers Guylaine und Stephane sind fasziniert von Botanik. Sie haben ein besonderes Gespür für außergewöhnliche Pflanzen die viel Zeit und Leidenschaft verlangen.
Seit 2012 widmet sich der kleine Familienbetrieb dem Anbau von Safran. Ein nobles Gewürz, dass seid Jahrhunderten im Süden Frankreichs angebaut wird. Und dank Safraniers wie den beiden, lebt diese fast vergessene Tradition langsam wieder auf.
Die Safrankrokusse wachsen direkt vor dem Haus der Familie im Ort Loriol du Comptat hier in der Provence.Bereits Guylaine’s Großeltern bewirtschafteten diese Ländereien. Und noch heute arbeitet die ganze Familie hier zusammen, wenn es an die (sehr arbeitsintensive) Ernte geht.
Der Anbau und die Produktion von Safran ist nichts für industrielle
Landwirtschaft. Die zerbrechlichen Blüten müssen mit Sorgfalt und von
Hand gepflückt und verarbeitet werden. Um das teuerste Gewürz der Welt
herzustellen, bedarf mindestens 1 Stunde feiner Handarbeit. Jede Blüte
hat ca. 3 Filamente. Um 1g Safran herzustellen braucht es also 200
Blüten.
Anders als die Krokusse die wir als Frühlingsboten kennen, blüht der Safran Krokus im Herbst. Ab Oktober beginnen die Krokusse über Nacht zu blühen. Vor dem Haus der Familie erstreckt sich dann ein wunderbares violettes Blütenmeer.
Aber die Blütezeit dauert nur wenige Tage in der jede Zwiebel eine Blüte gibt. Es wächst erst eine neue Blüte, wenn die erste geerntet wird. Deshalb findest sich die Familie jeden Tag am sehr frühen Morgen zusammen, um die Blüten von Hand zu pflücken.
Die roten Filamente der frisch geerneten Blüten werden mit einer Pincette aus der Blüte gezogenund sofort bei 50° getrocknet. Dieser Trockenprozess findet in kleinen Mengen statt und verlangt viel Erfahrung und Präzision.
Die Ländereinen der Familie werden ohne chemische Mittel bestellt. Auf den Feldern sieht man dafür Prall gefüllte Jute-Säcke und aufgespießte Plastik-Flaschen. Guylaine erklärt, dass dies natürliche Mittel sind, um Maulwürfe und Wildschweine von den kostbaren Krokuszwiebeln fern zu halten. Tatsächlich enthalten die Jute Säcke menschliche Haare (vom Friseur im Dorf) dessen Geruch Wildschweine abschreckt. Und die Geräusche, die der Wind in den Flaschen macht, hält Maulwürfe davon ab, sich in Mitten der Safrankrokusse einzurichten.